News

Interview: "Begeistert von der Pflegefachkraft-Ausbildung!"

Sabrina Olbrich (33) und Mareike Nickel (30) absolvieren seit August 2023 ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft an der Evangelischen Berufsschule. Im Interview schildern sie, wie sie zur Pflege gekommen sind und was sie an der Ausbildung begeistert.

Wie kam es dazu, dass ihr euch für die Pflege entschieden habt?

Sabrina: Eigentlich wollte ich auf keinen Fall in die Pflege gehen. Meine Mutter und meine Schwester arbeiten in diesem Beruf. Als Jugendliche dachte ich: „Das könnte ich niemals tun!“ Dann habe ich nach der Realschule doch angefangen, in der Pflege zu arbeiten. Zuerst nur nebenbei, aber dann bin ich dabeigeblieben. Jetzt mache ich die Ausbildung zur Pflegefachkraft und plane, mich danach weiterzubilden. Palliativpflege und Wundmanagement interessieren mich. Man kann sich da wunderbar weiterentwickeln.

Mareike: Nach meinem Realschulabschluss wusste ich zunächst nicht, was ich machen wollte. Mit 16 Jahren bin ich bereits von zu Hause ausgezogen. Meine Eltern arbeiten beide im Pflegebereich. Daher lag ein FSJ im Krankenhaus für mich nahe. Doch die Hierarchien dort haben mich gestört. Nach dem Fachabitur habe ich über zehn Jahre in der Gastronomie gearbeitet – auch in leitenden Positionen. Aber die schlechten Absicherungen und Arbeitsbedingungen haben mich zum Umdenken gebracht.

Warum habt ihr euch erst jetzt für die Ausbildung zur Pflegefachkraft entschieden?

Sabrina: Ich stehe seit 14 Jahren am Krankenbett. Ich wollte nicht für den Rest meines Lebens Pflegehelferin bleiben. Schließlich habe ich viel Erfahrung und sehe viele Dinge. Es ist frustrierend, wenn man erkennt, was getan werden muss, es aber nicht tun darf. Ich möchte meine Patient*innen richtig pflegen können, ohne jedes Mal zwei oder drei Leute hinzuholen zu müssen. Außerdem kann ich das körperlich nicht noch 30 Jahre durchhalten. Doch mit der Ausbildung und weiteren Qualifikationen kann ich später Wohnbereichsleitung oder eine andere Position übernehmen. In diesem Bereich stehen mir viele Türen offen, das ist das Gute daran.

Mareike: Früher hatte ich Angst, krank zu werden oder längere Zeit auszufallen. Mit meinem Teilzeitjob hätte ich dann nicht genug Geld verdient. In der Gastronomie wird viel schwarz bezahlt. Entsprechend mager sieht die spätere Rente aus. Das hat mich total schockiert. Mit zunehmendem Alter wurde mir einfach klar, dass ich mich besser absichern möchte, auch für die Zukunft. Zunächst war ich Hilfskraft in der Elbdiakonie. Dort rieten mir die Kolleg*innen, die Ausbildung zur Pflegefachkraft zu machen, weil ich so engagiert bei der Sache bin. Daher bin ich nun hier an der Schule.

Was gefällt euch besonders gut an der Ev. Berufsschule?

Mareike: Wir üben hier den Umgang mit Patient*innen gemeinsam mit professionellen Schauspieler*innen. Das ist echt spannend. Und unsere Klasse ist einfach toll.                               

Sabrina: Besonders gut finde ich an der Ev. Berufsschule, dass viel Wert auf Selbsterfahrung gelegt wird und wir uns konkret in Pflegesituationen hineinversetzen, zum Beispiel wie es ist, sich waschen zu lassen. Dadurch lernen wir die Perspektive der Patient*innen kennen.

Haben viel gemeinsam: Mareike Nickel (l.) und Sabrina Olbrich machen die Ausbildung zur Pflegefachkraft an der Ev. Berufsschule für Pflege. (Foto: Ann-Christin Baßin)